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Rundtour Duisburg - Orsoy - Walsum

Rundtour Duisburg - Orsoy - Walsum 




Diese wunderbare Tour führt Conny Keller - und ich bin ihre Begleiterin an einem 4.  Sonntag im Mai.  


Wir fahren mit einem bequemen RE2 bis zum Duisburger Hauptbahnhof.  Die Fußgängerzone von Duisburg wirkt noch schläfrig, so passieren wir die Einkaufsmeile bis auf eine kurze Betrachtung des Rathauses in zügigem Tempo in Richtung Hafen.  Bald passieren wir die Brücken über den Außenhafen und über die Ruhr, folgen wir dem Wegweiser nach Duisburg-Ruhrort.  Wir passieren den symphatischen Ort mit vielen guten Erinnerungen an frühere Tatort-Sendungen mit "Horst Schimansky" - eine kleine Gasse zum Rhein hin trägt auch seinen Namen.  Überhaupt ist Ruhrort ein gemütlicher Stadtteil mit Schiffahrts-Tradition, man sieht es an den Ankern, den Rudern, mit denen die Häuser geschmückt sind.  Hier steuern wir auf die Rheinbrücke zu, überqueren diese auf die linke Rheinseite und genießen den Überblick über einige Hafenanlagen.   Um auf unseren Radweg am Rhein zu gelangen, passieren wir noch eine weitere kleine Eisenbrücke und sind nun wirklich im Grünen.  Die weite Sicht auf den Rhein, der Grünstreifen an den Ufern, die weidende Schafe sind ein Zeichen , dass es jetzt ländlicher wird.  Die Zugbrücke und die Autobahnbrücke der A42, auf die wir zusteuern,  schimmern ein wenig im Dunst, rechtsrheinisch erhebt sich das Industriepanorama der Thyssen AG.  Der landschaftliche Kontrast stört die gegenwärtige Ruhe überhaupt nicht.    


Kurz hinter der Brücke führt Conny uns auf einen Landweg in den Ort Baerl, wobei wir den Rhein für wenige Stunden verlassen.  Durch den Ort hindurch kommen wir auf ein Waldstück zu,  wenden uns nach rechts auf den Loheider See zu, wiederum eine ganz andere Idylle:  Schwäne und Enten statt Schafe -  am Ufer pausieren wir mal ein paar Minuten, um die Fauna und die Flora aufzunehmen, bevor die Route uns an das nördliche Ende des Sees und durch ein Wohngebiet auf die Hauptstraße, den Rehweg,  bringt.   Dem folgen wir für 200 m nach links und biegen in den nächsten ländlichen Radweg nach rechts ein, und somit befinden wir uns in dem ländlichen Ortsteil Vierbaum mit einer weiteren Überraschung:  mindestens zwei  Störche locken uns in das hübsch angelegte Bauerncafé und Krauthaus Heesenhof, wo wir uns bei selbst gebackenem Kuchen, Kaffee und Sahne nieder lassen.  Zu dem Café gehört ein Verkaufsstand, in dem hauseigene ökologische Produkte: Honig, Erdbeeren, Wurst etc. angeboten werden.  Oben auf dem Kamin thront wie gesagt der Storch - und unten in verschiedenen Gehegen laufen Meerschweinchen, Ziegen, Gänse.   

Openstreetmap-Karte

Nach diesem erholsamen Aufenthalt zieht uns die Route auf  Seitenwegen nach Orsoy zurück an den Rhein.  In ruhigem Tempo fahren wir durch Orsoy auf die Fähre zu, die uns auf die rechte Rheinseite nach Walsum bringt.  Nicht weit von dem Kraftwerk mit Hochofen befindet sich die Walsumer Rheinaue, die wir auf einer Natura-Trail-Radtour mit Michael Hollstein schon einmal besucht haben.  Diese besuchen wir auch heute.  Wiederum ändert sich der Blick vom Rhein auf Natur total im Naturschutzgebiet, in das sich die verschiedensten Vogelarten zurückziehen und brüten.  Auenwald und verschiedene Kleingewässer sorgen für ein artenreiches Klima.  Man kann hier ausgedehnte Spaziergänge unternehmen,  wenn man ausschließlich dieses Gebiet besuchen möchte.  


Openstreetmap-Karte

Wir kehren nun über Altwalsum  an das Kraftwerk am Rhein zurück und suchen uns  über ein ganz kurzes Stück auf der HOAG-Trasse die Trasse entlang der "Kleinen Emscher", die noch grüner und noch ruhiger mitten durch die Industrielandschaft führt.  Man soll nicht glauben,  auf dem Weg zwischen Duisburg und Oberhausen zu fahren - ohne motorisierten Verkehr und ohne Abgase, ohne hohe Geräuschkulissen ?  Doch - Conny hat bewiesen, dass so etwas möglich ist:  unsere Industrie-Idylle, in der man eine Stecknadel fallen hören kann.   
Der Witz ist:  mit nur einigen Ampeln kommt man schneller ans Ziel als per Bahn und mit möglicherweise dreimal Umsteigen.  Die Fahrt hat sich gelohnt.  Außerdem führt sie im weiteren Verlauf an einem Wohngebiet in der Nähe von Oberhausen-Buschhausen vorbei, wo ich vor gut 30 Jahren schon selbst gewohnt habe.  Die Wege sind noch relativ neu, und damals war ich noch keine Radfahrerin.   Wir bleiben also von Walsum solange auf dem Kleinen Emscher-Radweg, bis der "Grüne Pfad", eine neue umgebaute Bahntrasse,  aus meinem ehemaligen Wohngebiet an der eigentlichen Emscher von links den Kleinen Emscher-Radweg kreuzt (Duisburg-Neumühl), und folgen ab dann dem Grünen Pfad in Richtung Duisburg-Meiderich.  

Openstreetmapkarte

Auf dem Grünen Pfad gelangen wir direkt ins Herz des weiträumigen Duisburger Landschaftsparks, einer ehemaligen Meidericher Hütte, deren Gebäude im wesentlichen erhalten geblieben sind, die seit einigen Jahren für Jung und Alt "begehbar" sind.  Kletterwände mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden sind hier in diesem "Industrie-Museum" eingerichtet, ein kleines Kino, in dem man sich die ehemalige Stahlverarbeitung ansehen kann, Spazierwege und Gärten wurden eingerichtet, die Versorgung mit Getränken und Snacks fehlt nicht:  rund herum kann man sich hier einige Stunden aufhalten.  Hier raucht kein Schornstein mehr, und wenn einige von den früheren Arbeitern noch leben, sind sie inzwischen über 70 Jahre alt.   Als Wahrzeichen des sogenannten Kohlenpotts steht diese Anlage auch für den Strukturwandel des einst hoch industrialisierten Ruhrgebiets.  


Zunächst noch ein Stück an der "Alten Emscher" und dann entlang der Bahngleise gelangen wir auf kleinen Seitenstraßen gelangen Laer und Ruhrort wieder zum Ausgangspunkt zurück.  Das Ruhrgebiet ist tatsächlich vielseitig, wie wir auf dieser gut ausgesuchten Radtour festgestellt haben, und auffallend gelassen.  Dieser Tag geht als Urlaubstag in meine Erinnerungen über.  Zum Abschluss unserer Runde besuchen wir in der Nähe des Bahnhofs ein gutes Eiscafé, wo wir auch noch mit guter Straßenmusik unterhalten werden.  Danke an Conny für diese gute Strecke, die ich jedem empfehlen kann, der sich mal ganz schnell an einem einzigen Tag bzw. in 5 bis 6 Stunden  auf einer Strecke von ca. 55 km erholen muss.   Einfach SUPER !

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Inzwischen könnt Ihr mich auch auf meiner neuen Webseite besuchen:  www.pedaljunkie.de

Gruss

Herzlich willkommen auf meiner neuen Website.  Ich freue mich, wieder bei Euch Lesern bzw. Weggefährten zu sein und Euch meine Radtouren vorzustellen, ob alleine oder in Begleitung - es macht einfach Sinn, sich draußen an der frischen Luft zu bewegen, sich als Teil der Natur zu verstehen.